The dark side of Blue – haushundhirschblog

“Die dunkle Seite des Blaus” als eine Gemeinschaftsarbeit vieler virtueller Freunde, das hatte ich mir ganz einfach vorgestellt. 🙂
Jedoch sind die Beiträge in ihrer Blauigkeit so kunterbunt vielfältig und andersartig, dass ich beschlossen habe, meine liebgewonnenen Blogbekanntschaften einzeln zu präsentieren. Der Respons war überwältigend. Richtig gerührt bin ich und fühle mich geehrt, Eure Werke präsentieren zu dürfen. Klausbernd Vollmar schreibt einen kurzen Kommentar zu jedem Beitrag.
Wir fangen mit haushundhirschblog an – we proudly present Dieter Motzel! Bitte schön, “Patient”, eine Deckfarbenarbeit auf Papier aus 2012:

Klausbernd  schreibt dazu: Patient, der Leidende an der Kälte der Welt. Er will dem Betrachter sagen, dass der farbige Stellvertreter der Finsternis das Licht gleißend steigert.

29 thoughts

  1. great… es geht los und ich freue mich auf ALLE Beiträge zu the Dark side of Blue… um es mit Irgendlink zu sagen: Jiihaa

    das Bild von dir, lieber Dieter, lässt mich frieren.. ich sehe einen Sarg und einen Mann im Schutzanzug… denke an Atomunfall… weil Atome für mich blau sind?! …und kalt-
    Trauer und Nichtverstehen sind dem Mann ins Gesicht geschrieben…

    zu dieser Assoziation passt auch dein farbiger Stellvertreter der Finsternis und das gleißende Licht, lieber Klaus Bernd schon irre, wie dieses dunkle kalte Blau das Weiß in seiner Strahlkraft erhöht!

    herzlichliebe Grüße in die Runde
    aus dem kühlgrauen Hochtal im schwarzen Walde
    Frau Blau

    und liebe Dina… dir tausend Dank, dass du diese Plattform geschaffen hast… es ist wahrlich eine Freude! ich umärmele dich einmal (traue mich das jetzt einfach 😉 )

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  2. Sei Du auch lieb umarmt! 😉
    Jiihaa, oh wie mir das Wort gefällt, das nehme ich sofort in meinem Wortschatz auf – JIIHAA!

    Der versteinerte Mann in Blau übt eine faszinierende Wirkung auf mich aus, das Bild lässt mich schaudern und zugleich fange ich an Geschichten zu spinnen. Mit dem Alltag im Krankenhaus bin ich vertraut und für mich wirkt der Patient auch wie ein Hinterbliebener.

    Insgesamt ein bewegender Start für die Reihe “The dark side of Blue”.
    Großer liebherzlichen Dank an dm!

    Dina, ganz happy
    🙂

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    • gäll… jiihaa ist klasse, muss ich noch irgendlink schreiben… aber irgendwie ist hier gerade hausputz dran, weil wir ganz plötzlich eine mittelprächtige mauseinvasion haben- seltsam… letzten sommer auch, im winter keine eine… da heißt es immer die lebendfallen präparieren, die gefangenen tierchen in den wald fahren (dort machen wir eine art familienzusammenführung… alle an die selbe stelle), dann wieder putzen und entstinken… jo, so hat die hausfrau blau zu tun…

      die umarmung nehme ich gerne 🙂

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    • Oh je, die Mäuschen! Hoffentlich wissen sie, bei dieser liebevollen mäusetierischhumanen Behandlung;-),dass sie nicht wieder willkommen sind! Selma Buchfee, unsere Gartenfairy versteht die Mäusesprache, sie hat sich gerade auf den Weg gemacht um die Mäuse zu Rede zu stellen. Sie hat jetzt einen langen Flug vor sich, kannst du bitte Selma ein wenig Saft und ein paar Cranberries für den Heimflug geben, das wäre echt lieb. Sie trägt immer einen ultraleichtes Flugsäckchen wenn sie den Kanal überquert. Die Flugbedingungen sind gut , sie hat warmen Rückwind und ihr kleines Feengesicht ist fein mit Sonnenschutzcreme abgedeckt. Sie freut sich auf euch!

      Liebe Grüße aus dem Fairyland!
      Dina
      🙂

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    • Selma ist ganz flatterig aufgregt losgeflogen. 😉
      Sie ist unsere Liiiiiiiiiiiiiiiiebfee, fröhlich, hilfsbereit, naturverbunden, tierlieb und findet, neue Menschen kennenzulernen richtig spannend.
      Bin ganz gespannt, was sie zu berichten hat!

      Liebe Grüße aus dem heißen Cley next the Sea!
      Dina

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  3. Seltsamerweise fesseln die Blumen meinen Blick.
    Weil sie das Einzige sind das von Lebendigkeit zeugt? Das Bewegung ins Bild bringt?
    Trotzdem oder gerade deshalb ein bewegendes, eindringliches Bild.

    Eine tolle Geschichte: The dark side of Blue. 🙂

    Ich bin sehr gespannt.

    Liebe Grüße, Szintilla

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  4. Ich sehe eine Totenwache; unter dem Tuch ein Sarg,geschmückt mit Blumen. Die Person, sitzt einsam, mit geballten Fäusten, davor. Sie schaut mich niedergeschlagen hilflos an, für mich ein Schrei: Hilf mir, aus dieser kühlen dunklen Lage ,heraus.

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    • Genau so habe ich es auch gesehen, ich habe den Patient nicht als der/das Kranke gesehen, sondern der wirkt eindeutig auf mich als der Hinterbliebene. Zweideutig; wenn er, wie der der Titel des Bildes sagt, der Patient ist, also das Kranke, das verändert das Bild sich und gibt Raum für andere Interpretationen.

      Liebe Grüße nach Köln,
      Dina

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    • das ist wohl wahr… ich habe den Titel erst nach dem Kommentar gelesen… machte mir schon Vorwürfe, ob meiner Voreiligkeit, aber dann beschloss ich es so stehen zu lassen, denn es waren immerhin die ersten Assoziationen…
      mit Titel sehe ich auch keinen Sarg mehr, sondern nur ein Bett, über dem eine Decke/ein Tuch hängt und die Blumen haben wohl BesucherInnen dagelassen- nichts destotrotz bleibt der Atomunfall, wegen dem Schutzanzug und der Blick der Blick…

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    • Die ersten Interpretationen sind spannend.Toll finde ich, dass das Bild so viele Interpretationen zulässt. Die Handschuhe, warum trägt er die wohl? Wofür hat er sich geschützt?
      Auf eine Vernissage von David Lynch stand ich mal vor einer Reihe Bilder die kaum Raum für Interpretation boten. Der Künstler meinte, es war so gewollt. Ich konnte mit dieser Kunst überhaupt nichts anfangen, wie schade. Das wäre seine Richtung, meinte Lynch, er hat nicht den Anpruch mit den Betrachter in einem Dialog zu treten.

      Liebgrüße über den Kanal,
      Dina

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  5. Beim lesen der Kommentare boten sich mir doch eine Reihe guter Interpretationen. Meine eigene, wenn es denn eine gibt, lasse ich mal besser weg. Die anderen sind viel interessanter.
    Der “Patient” trägt übrigens keine Handschuhe, Dina, es sind Verbände um Hände und Kopf.
    Herzlichen Dank an Klausbernd, für diesen feinen Text zum Bild … und Dir danke ich für’s einstellen, Dina 😉
    LG Dieter

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  6. Meine Betrachtungsart von Bildern ist immer folgende; ich lasse zuerst das Bild auf mich wirken u. entwickele meine eigene Geschichte- dann erst lese ich den Titel. Es ist doch toll, das jeder etwas anders sieht/empfindet. Dies Bild zog mich spontan, so in den Bann, das ich gestehe, erst jetzt den Titel wahrgenommen zu haben. Ich sags immer: so gute ausdrucksstarke Werke benötigen keinen Titel!

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    • Lieber Dieter,
      dieser Lob von Tantchen ist etwas ganz besonders, gar nicht leichfertig geschrieben, gewiss nicht, das ist nicht ihre Art, ich bin beeindruckt!
      ***
      🙂

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  7. Pingback: Frau Blau, Herr Grün, Mäuse und Feen « Café WeltenAll

  8. ” … und entwickele meine eigene Geschichte … ”

    Ich habe schon gar keine Lust mehr, mich zu beklagen. Warum auch? Erstens hilft es mir nicht und zweitens geht es mir gut hier. Sage ich mir. Man kümmert sich um mich. Wirklich. Da gibt es nicht. Noch nie war ich in einer Klinik, in der man sich so aufmerksam um mich bemüht hätte. Gestern erst, die Schwester, die mir die Schlaftablette gegeben hat. Wie nett sie mit mir gesprochen hat. Nein, ich bräuchte mir keine Sorgen machen. Die Methoden des Herrn Professor hätten sich bewährt, jeden Tag könne sie sich davon überzeugen. Wann das blaue Licht abgeschaltet wird, wusste sie allerdings auch nicht. Vertrauen solle ich dem Professor, ganz in dieser blauen Welt versinken, das habe doch etwas Schönes, hat sie mich angelächelt.
    Ja, man kümmert sich um mich. Sie stellen mir frische Blumen hin, große Sträuße, wechseln mit betonter Vorsicht meine Verbände. Immer frische Blumen. Ich mag sie schon gar nicht mehr ansehen. Sie sind ja doch nur blau und schwarz. Jeden Tag blaue und schwarze Blumen ansehen, nein, da träume ich lieber vor mich hin.
    Meine Sachen haben sie mit einem Tuch abgedeckt. Damit mich nichts ablenkt. Na prima, wie soll ich mit diesen Verbänden auch Bücher lesen? Radio oder Fernseher gibt es nicht. Ablenkung gefährde den Heilungsprozess, hat einer aus dem Ärzteteam zu mir gesagt. Da war ich schon froh. Das war wenigstens eine Aussage. Normalerweise reden die Ärzte nur wenig. Und wenn, dann halblaut unter sich. Wozu diese Verbände, habe ich mal gefragt. Weil es mir gut tue, der Professor habe das so angeordnet. Das sind so die Standard-Auskünfte.
    Vor fünf Tage ist mir der Kragen geplatzt. Ich will endlich wissen, wie lange ich dieses verdammte blaue Licht noch ertragen muss, habe ich gerufen, so bestimmt, wie ich konnte. Das Team hat sich in die andere Zimmerecke zurückgezogen und diskutiert. Irgendwie ging es um zwei oder drei oder vier. Beim Herausgehen hat der Professor laut gesagt: Vier, dabei bleibt es. Dann waren sie weg.
    Vier, darüber denke ich seit dem nach. Vier Tage? Dann wäre gestern Schluss gewesen. Vier Wochen? Vier Tabletten? Vier Monate? Stufe vier?
    Gibt es denn ein noch stärkeres Blau, eine höhere Dosis? Dauerlicht Blau auf dieser Stufe, da könne ich zufrieden sein, hat einmal eine junge Ärztin aus dem Team zu mir gesagt. Blau wie das Meer, Blau wie der Himmel, Blau werde mir gut tun. Mehr habe ich nicht herausbekommen können.
    Blau wie das Meer, blau wie der Himmel. Im blauen Meer meine Krankheit ertränken, sie im blauen Himmel auflösen wie eine Wolke. Nein, nichts als romantische Träumerei. Glauben Sie mir, wenn ich eins gelernt habe in meiner Zeit in dieser Klinik, dann ist es das: Nicht das Meer oder der Himmel sind tief blau, sondern die Hölle.

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  9. Lieber Martin,

    BRAVO! 🙂
    Klausbernd hat deine Geschichte am Frühstückstisch laut vorgelesen, die ist doch wunderbar fein gesponnen, ganz ganz herzlichen Dank dafür.

    Ich hätte so gerne noch eine Geschichte zum Bild, fühlt sich jemand angesprochen von Klausbernd laut vorgelesen zu werden? 😉

    Nochmals tusen takk, Martin.

    Liebe Grüße aus Cley,
    Dina
    Wir fahren jetzt nach Holt, dort wo das olympische Feuer auf dem Weg nach London gestern bejubelt wurde.

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  10. Das ist ja ein interessantes Gemeinschaftsprojekt! Das Bild von dm gefällt mir, es zeigt wirklich eine dunkle Seite, in kühlem Blau. Bin gespannt auf die Bilder der anderen Blogger!

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  11. Ich empfinde das Bild als durchaus warm (auch das blau), lebendig und diesseitig. Der Mann hat seinen Mantel angezogen und wartet darauf aus dem Krankenhaus abgeholt zu werden. Sein Blick ist offen und in die Zukunft gerichtet. Die Zeit des Krankens und des Krankenzimmers liegt hinter ihm.

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  12. Natürlich ist die Hölle blau. Wer würde daran zweifeln? Hat nicht schon dieser alte Dante Kälte in der Hölle gespürt? Da war es eiskalt, da froren sich die Sünder blau. Aber was rede ich hier, als hätte ich nichts Wichtigeres zu tun. Ich muss diesem verflixten blauen Licht entkommen. Vier, immer diese vier als Zeitangabe. Die meinen doch wohl nicht vier Leben lang Blaulicht für mich. Das erinnert mich an meine Kindheit, in solchen Heftchen, die mit dem in Hamburg bestellten Kaffee kamen, dem meine Großmutter immer entgegenfieberte, las ich Gruseliges, ja mega Gruseliges über blaues Licht. Das war die Metapher für radioaktive Verstrahlung, ein Thema, das ich nicht gerade für kindgeeignet halte. Und so ging`s mir auch schlecht. Vielleicht war`s meine hysterische Konstitution, aber fürderhin sah ich allerorten dieses blaue Licht. Es konnte ja auch dort sein, denn in der Geschichte stand, blaues Licht sei unsichtbar. Unsichtbar und blau, schon Kind witterte ich da einen Widerspruch, dessen Vermutung mir jedoch nicht diese grausame Angst nahm. Und soll ich Ihnen eins erzählen, noch heute fürchte ich mich vor diesem blauen Licht und dann diese Lichtbestrahlungen.
    Aber wissen sie was? Ich bin doch nicht doof. Da habe ich mir beim Kaufhof eine Glühbirne im Angebot, gleich am Eingang des Schnäppchenmarktes gekauft und diese mit gelber Ölfarbe angepinselt. Trickreich nicht?! So wird nämlich das Licht von Blau zu grün. So einfach ist das. Und grün ist doch die Hoffnung, die Hoffnung darauf, dass mich endlich einer versteht. Hier in der Psychiatrie, wohin mich die Ärzte überwiesen – oder sollte ich`s beim Namen nennen: abgeschoben – haben, hält man mich für paranoid. Aber ich frage Sie, haben Sie schon mal von einer Blau-Paranoia gehört? Ich auch nicht.
    Erst seit gestern torpediere ich diese Blaubestrahlung mit meiner gelben Birne. Sie sehen den ersten Erfolg, ich kann klar beweisen, dass ich weder blausüchtig noch Blauphobiker bin. Ach, verdammt, nun habe ich diesen Beweis schon wieder vergessen. Woran ich mich erinnern kann? Ja, groß stand darunter q.e.d. – quod erat demonsrandum, ja, das heißt ich habe Recht, bin abgesegnet. Wenn da nicht dieses höllische blaue Licht wäre, dem meine kleine gelbe Birne noch zu wenig anhaben kann. Ich sage Ihnen, hier in der Anstalt bleibt mir nichts als das Blau wegzustieren, immer ins Leere, wo sich alles auflöst, wo sich das Blau zu Schwarz verdichtet, ja, ein schwarzes Loch bildet, das mich einfach ungefragt wegsaugt – ein Wirbel ins Blaue, ins blaue Loch. Der Herr Psychiater bemerkte, dass ich auf Blau “Sau” assoziierte, was er vermutete, aber als ich auf “Sau” “Sex” als Assoziation lieferte, zog er seine rechten Augenbrauen bedenklich hoch und schien interessiert. Was der wohl gesagt hätte, wenn ich zugegeben hätte, dass ich dieses ganze Blau-Getue für völlige Spinnerei halte? Das machen die nur, um mich, den Spezialisten für Blaulicht unschädlich zu machen, obwohl ich doch der Erfinder des Blaulichts der Polizei bin, das Blaue Band gespendet habe und selten blau mache. Ja, nun sagen Sie es mir, was kann ich denn noch mehr tun?

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    • Blaulicht musste ich heute auch denken, komische Symbolik, …. , und dann habe ich überlegt, ob überall auf der Welt die Polizeiautos mit Blaulicht fahren, wusste ich aber nicht, denn wann kommt unsereiner schon mal aus dem Rheinland raus? Übermorgen, aber nur nach Hessen, da ist auch Blaulicht … unser Hotel ist in Ffm direkt beim Rotlichtviertel – das wird es sein, im Rotlichtmilieu kann sich die Polizei ja nicht mit Rotlicht blicken lassen.

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    • Lieber Martin, Blaulicht – eine interessante Überlegung, ich werde mich mal umhören, bin am richtigen Platz. 😉

      Viel Vergnügen in Ffm, ich warte gespannt auf den Erfahrungsbericht. Ha! 🙂

      Beste Grüße
      Dina

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    • Sag mal, hat er zu viel Rotwein getrunken? Ist er dadurch Blau geworden?

      Bestgeliebter, herzlichen Dank für dieses tolle *Geschichte!
      Ein schönes Abwesenheitsgeschenk. 🙂

      Liebe Grüße über den Kanal
      zu Dir, Gerrit und den Buchfeen

      Dina

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  13. ups, diese Geschichten sind mir ja bislang vollkommen durch die Lappen gegangen, wie konnte ich nur…
    ich finde sie beide wunderbar gesponnen, zwischen Horror und Lachen, das nenne ich gelungen 😉
    herzliche Grüße aus dem schwarzen Walde, wo man auch nur Blaulichter kennt, keine grünen, keine gelben, keine roten, nur noch orangene an Baustellen und rote Lampions und grüne vor meiner Türe, mit Solarzellen-

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