The dark side of Blue – Frau Blau vom Café Weltenall

Der zweite Beitrag in der Reihe dunkelblauer Bilder lieferte freundlicherweise Frau Blau. Herzlichen Dank und tusen takk für die Leihgabe!  🙂 Dina

Klausbernd schreibt dazu: Aus dem Dunkel des Blaus steigt das Schwarz empor. Blau verdichtet sich zu Schwarz, dem Licht abhold, fast wie das Unbewusste surreal im Traum sich zeigt, unfassbar und doch nicht ohne Ziel. Sehe ich hier verästelte Dendriten?

20 thoughts

  1. Da ich vielleicht nicht der einzige bin, der erst im Wörterbuch nachschlagen musste, was “verästelte Dendriten” sind, hier die schlaue Erläuterung aus der schlauen Wikipedia:

    Der Dendrit (von altgr. δένδρον (dendron) ‘Baum’) bezeichnet einen meist eher kurzen Zytoplasmafortsatz der Nervenzelle der bi- und multipolaren Nervenzellen zur Aufnahme synaptisch übertragener Information, der zumeist breitbasig vom Soma des Neurons entspringt und sich baumartig dichotom teilt. Im Unterschied zum auch als Neurit bezeichneten Axon, das Informationen vom Neuron wegleitet, überträgt er Informationen aus anderen Neuronen oder Sinneszellen hin zum Neuron (zellulipetal bzw. afferent), dem er entspringt. Ein Neuron hat etwa 1 – 12 Dendriten. Dem Aufbau nach steht der Dendrit dem Zellkörper näher als der Neurit. Eine weitere Funktion besteht zudem in der Ernährung der Nervenzelle.

    Warn man sehen kann, dass in der Wikipedia manchmal die Fachleute unter sich sind.

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    • Und ich, lieber Martin, finde es schön, dass du unter uns bist, jetzt habe ich wieder etwas gelernt!
      😉
      Liebe Grüße
      Buchdame

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    • Sorry, liebe Frau Blau
      mea culpa, ich wollte doch zuerst ein Lob auf das schöne Bild schreiben. Es gefällt mir sehr gut – die Dendriten und meine Unwissenheit haben mich abgelehnt, soll nicht wieder vorkommen.;-)
      Herzliche Grüße
      Buchdame

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  2. danke Martin, denn auch ich wusste es nicht 😉

    Klaus Bernd… vielleicht oberirdische Erddentriten… grins

    ihr Lieben, bin gespannt was noch and Vorschlägen kommt, liebe Dina danke dir wieder einmal sehr, aber auch dir Klaus Bernd fürs Wort 🙂

    herzliche Grüße zur Guten Nacht

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    • Herzlich gerne! Ich danke dir, ich finde es fabelhaft, was gerade entsteht.
      🙂

      Einen schönen Sonntag dir und liebe Grüße aus Norfolk
      Dina

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  3. Ich saß gerade bei Frühstück. Toast und frische Johannisbeer-Marmelade, 100% schwarze Johannisbeeren, was gibt es besseres. Vor der Tür hielt ein Kleinlaster, Spedition Fischer, Art-Logistics, Ihr Partner für die Kunst. Komisch, dachte ich, was will der hier, sollten die Nachbarn ihr frisch renoviertes Haus jetzt mit Ölgemälden ausstatten? Tatsächlich aber klingelte es bei mir. Ein freundlich grinsender, aber recht verschwitzter Mann hielt mit der einen Hand ein riesiges Paket fest, in der anderen hatte er einen Lieferschein. Hier, bitte unterschreiben, sagte er. Ich? Ich hatte neue Kabel für meine Lautsprecher bestellt, aber nicht so ein riesiges Ding, offensichtlich ein wohlverpacktes großes Bild. Ich las mir sorgfältig den Lieferschein durch. Meine Adresse stimmte. Absender: Galerie Dina, Bonn, Dorotheenstrasse 45. Ware bar bezahlt. Wir danken für Ihren Einkauf, Datum irgendwann vorige Woche. Unschlüssig stand ich mit dem Lieferschein in der Hand herum. Der Fahrer der Spedition wurde ungeduldig. Los, unterschreiben Sie, meinte er, ist doch alles bezahlt, wenn was nicht stimmt, holen wir das Bild kostenlos wieder ab, das ist bei uns selbstverständlich. Ich unterschrieb, ließ mir den Durchschlag aushändigen und schleppte das Bild, das schwerer war als erwartet, in den Flur.
    Natürlich habe ich es sofort ausgepackt. Ein tiefblaues Ölgemälde, gegenstandlos, verschiedene Felder mit blau-schwarzen, sich verästelnden Strukturen, sicher 1,50 x 1,50 m groß, auf der Rückseite signiert: Frau Blau. Ich habe das Bild an den Küchenschrank gelehnt und mich wieder meinem Frühstück zugewendet, fand aber keine Ruhe mehr. Was mochte da los sein? Frau Blau. Nie gehört, aber wozu gibt es das Internet? Ein Modelabel, ein Varieté-Dua, eine Physiotherapeutin, jede Menge Nick-Names. So kam ich nicht weiter. Dann rief ich Irmgard an, meine Lebensgefährtin. Das hätte ich besser nicht getan. Irmgard, müssen Sie wissen, ist nämlich von Beruf Staatsanwältin. So was verengt die Blickweise. Sie erzählte mir, welche Verbrechen und Verbrecher hinter dieser Lieferung stecken könnten. Als ich schüchtern einwandte, es könne sich doch auch um ein Geschenk handeln, wurde sie regelrecht wütend und nannte mich einen naiven Träumer. Als ob man heutzutage etwas geschenkt bekomme. Und wenn ja, von wem? Das wusste ich auch nicht. Ich kannte niemanden, dem ich zugetraut hätte, mir solche ein wahrscheinlich nicht billiges Ölgemälde zu schenken. Irmgard riet mir, mich an die Galerie zu wenden.

    Unter der angegebenen Telefonnummer meldete sich niemand, das Internet kannte eine solche Galerie nicht. Gut, vielleicht eine Neueröffnung oder mehr ein Hinterhofbetrieb für Eingeweihte. Ich beschloss, nach Bonn in die Dorotheenstrasse zu fahren, war ja nicht weit. Das würde mich und Irmgard beruhigen. Hausnummer 45, ein typisches, nicht besonders gepflegtes Haus, das man mit etwas gutem Willen für Jugendstil halten konnte. Dort wohnten M. Ocaktan, D. Hochkirchen und S. Siri. Von einer Galerie keine Spur.

    Zu Hause hängte ich ein paar Bilder ab, um Platz für meine Neuerwerbung zu schaffen. Das Foto, das ich 1972 in St. Girons-Plage gemacht hatte, musste daran glauben, und der recht erotische Rückenakt von meiner ersten Freundin, der zum Missfallen ihrer Nachfolgerinnen immer an der gleichen Stelle geblieben war, ebenso. Dann hängte ich das große Bild auf, mitten auf die Wand. War gar nicht so einfach, aber hat sich gelohnt. Unglaublich, wie dieses blaue Bild mein Wohnzimmer verändert. Ich machte mir noch einen Kaffee, setzte mich in den Sessel und verlor mich in den blau-schwarzen Tiefen des Gemäldes.

    Solle Irmgard doch sagen, was sie will. Naiver Träumer? Wieso? Ich habe ein Bild geschenkt bekommen. Soll keiner sagen, so etwas gäbe es nicht. Da, vor mir an der Wand, hängt es. Ist das nicht Beweis genug?

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    • Lieber Martin,
      Ich schaffe es nicht einen einfachen Satz bei dir zu posten,
      deswegen an dieser Stelle:

      Herzlichen Glückwunsch an Roswitha und dich zur gewonnenen Regatta! Well done sagen wir in Rhu Sila,
      Liebe Grüße Dina & Co

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    • Zwei Tage später hatte mein zurzeitige Freundin Geburtstag. Sie liebe es, sich feiern zu lassen, und so bot ich ihr zusätzlich zu einem Geburtstagsgeschenk, das zu finden mir fast den letzten Nerv geraubt hatte, noch meine geheiligte Wohnung als Ort der Party an.
      Da kamen sie nun alle, echte und gewollte, bemühte und lässige Kunstszene. “Arty Farty” war der Kommentar meines Kumpels beim Anstoßen.
      “Sag mal, hast du im Lotto gewonnen?”, fragte er auf das blaue Bild starrend.
      “Wie kommst du denn darauf?”
      “Ist das nicht Ives Klein?”
      “Was?”
      “Na, tuss nicht mädchenhaft herum, so unter Freunden, das blaue Bild da, ist das kein Ives Klein – ich denke mir eine gute Reproduktion. Diese blaue, strukturierte Fläche, ganz typisch.”
      “Quatsch, das ist von Frau Blau!”
      “Wer soll denn das sein?”
      “Keine Ahnung, mir wurde das Bild, ähm, nee, halbanonym sozusagen, geschenkt, eben von einer dark Lady namens Frau Blau.”
      “Du spinnst, hast schon zu viel gekifft? Komm, lass uns einen Rollen, ich hab heute zur Feier deiner Freundin Besseres dabei, nicht dieses 08/15 Skunk.”
      “Der blaue Dunst zum blauen Bild? Ich bin dabei. Aber glaub es mir, erstens hat mein Gras meine Freundin weggeraucht und zweitens weiß ich nicht, wer Frau Blau ist – aber nicht ein Pseudonym für Ives Klein.”
      “Wer weiß, wer weiß.”
      Als der Joint rauchte, war das Bild immer noch blau und Frau Blau war unterdessen zur Lebensgefährtin von Ives Klein geworden, die nach deren Trennung eins seiner Bilder entwendete und mit einem anderen Blau das von Ives Klein patentierte Ives Klein Blue International überpinselt hatte.
      “Nein, wir spinnen. Aber echt gut das Bild, findest du nicht auch?”
      Da tauchte meine Freundin plötzlich auf, die wie der Spürhund riecht, wo Gutes geraucht wird. Sie nimmt den Joint, zieht tief ein und so erotisch, wie ich es liebe, bläst sie langsam den Rauch durch die Nase aus. Goethe, erinnere ich mich, war davon überzeugt, dass eine Frau sexuell ansprechbar ist, wenn ihre Nasenlöcher geweitet sind. Ob Gäste im oberen Schlafzimmer sind?
      “Guter Stoff, passt bestens zum Champagner, danke!”
      Sie zieht mich am Ärmel, wendet sich an meinen Kumpel “sorry, dass ich deinen Freund entführe, aber ich wollte ihm eben Frau Blau vorstellen, eine neuer Stern am Künstlerhimmel, von Galeristen schon umschwärmt.”

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  4. klasse Geschichte, lieber Martin…
    lieber Irgendlink, das kommt dabei heraus, wenn Dina die Hausaufgabe stellt: tiefstes dunkelblau… ;), aber da gibts ja auch Hoffnung, siehst du sie?

    herzliche Sonntagsgrüße in die Runde und entspannte Stunden wünscht Frau Blau

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    • Liebe Frau Blau, ein schönes Bild … und die Hoffnung ist zu sehen, vor allem aber die Ruhe der Nacht. Noch schiebt die Dunkelheit einen schwarzen Keil durch die Schichten der Nacht, aber das Blau der Nacht wird doch durchlässiger für den beginnenden Tag.
      Sehr gut.
      LG

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    • Hausaufgabe?? Da bekomme ich glatt Ideen über Ideen über Ideen. Vielen Dank für die Anregung, ratter, ratter…
      😉
      Hilsen Dina

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  5. … die Intensität ist enorm – tiefes Blauschwarz, mich spricht das Bild sehr an!

    Das erste, was ich darin zu entdecken glaubte, waren Gesichter! genauer gesagt – schräg gelegte Hundeköpfe im oberen und mittleren Bereich ..

    Faszinierend, wie jedes individuelle “Auge des Betrachters” etwas anderes in einem Bild entdecken kann ..

    Ganz liebe Grüße aus dem sonnig-warmen Schwabenländle 🙂
    Ocean

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