The Dark side of Blue – allesistgut

Allesistgut zeigt “Norwegen in Blau”. Eigentlich heißt dieser Beitrag der Reihe dunkelblauer Bilder “Winterblau”, aber wer kann heute das eine vom anderen unterscheiden – diesen Sommer? Über schöne Aufnahmen meiner Heimat freue ich mich immer besonders, hab herzlichen Dank! 🙂

Norwegen in Blau ©  allesistgut

Klausbernd schreibt dazu: Das kalte Licht des nordischen Dunkels, das Dämonen und furchterregende Trolle gebar; ein Wirken der Mitgard-Schlange.

Norwegen in Blau  © allesistgut

27 thoughts

  1. .. was für eine Landschaft …doll! und auf dem zweiten Bild scheint sogar die Sonne durch die Wolken zu dringen.. hat was Dramatisches, find ich.

    Mein Mann war vor längerer Zeit im August zu Fuss im Hardangervidda unterwegs, und er hat Schnee erlebt dort..

    Euch beiden liebe Wochenendgrüße 🙂
    Ocean

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    • Liebe Ocean,
      Fottur på Hardangervidda, wie schön! Jetzt bekomme ich wieder Heimweh. 😉 Seufz.
      Vor mir liegt mein literarischer Kalender, von dort aus behauptet Isabel Allende
      “Heimweh ist mein Laster”. Ach ja …

      Eine Wanderung auf den Weiten der Hardanger ist im Mai bei der Kirschblüte beliebt und kitschig schön, ab und zu gibt’s Schnee, damit es nicht langweilig wird 😉 und im Herbst ist einfach atemberaubend schön, die Natur und die Herbstfarben sorgen für das richtige Setting.

      Duwos (dunkle Wolken – Wortgeschenk von Klausbernd) finde ich toll, ein herrliches Element.um Spannung und Dramatik ins Bild zu holen, was im zweiten Bild sehr gut gelungen ist. Das schier endlos unfassbare Blau hat etwas Einhüllendes. Beide Fotos wirken auf mich trollspenstisch schön.

      Euch auch ein schönes Wochenende.
      Dicken Nasenstupser von Franco an Lisa-Monsterchen!

      Dina

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  2. Im Halbdunkel, im Ungefähr sammeln sich die Geister, die Guten und die Anderen auch. Aus den Tälern ruft die Trommel das Licht herbei. Es lässt sich Zeit. Elfen und Feen haben sich in den Baumnestern versteckt. Die Vögel kommen erst später wieder. Trolle trommeln sich auf die Brustkörbe und rufen ihr schauerliches HUH. Da werden die Trommeln lauter, sie zu übertönen, ihnen zu sagen: wir sind Viele, weder ängstlich, noch dumm. Die Zauberstäbe mit den blendenden Lichtern halten wir gut versteckt. Euer Begehren ist ohne Sinn. So trommeln sie und mancher singt ein Lied dazu. Den Trollen dröhnt es in den Ohren, da springen sie in den Fjord, auf Nimmerwiedersehn.

    welch wunderbar inspirierende Bilder. Danke allesistgut und Dina fürs zeigen

    herzlich grüßt Frau Blau aus dem gar nicht blauen Wald- ob sie einmal wieder trommeln soll?

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    • Ja, liebe Frau Blau, bitte trommeln, hier regnet’s cats and dogs!
      Wunderschön, deine Kurzgeschichte, die Buchfeen saßen ganz still, mit ganz großen Augen, ruhigen Flügeln und lauschten gebannt. Ooooooooooooooh…

      Manno, der Postbote hat heute auch nur Kopf geschüttelt, leider kein Buch von Frau Blau dabei … Jetzt hoffen wir auf den Samstag, wir sind seeeehr gespannt auf den Gamuppel!

      http://gamuppel.wordpress.com/

      Liebste Grüße und beste Wünsche
      Dina & Co

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    • was… immer noch nicht? eijei, aber die Buchsendungen werden, weil ja preiswerter, immer wie die Stiefkinder behandelt, die aus uralten Zeiten… und die Post st langsam mit den Neuerungen 😉

      hoffentlich morgen… der Feendoktor ist grad mal losgeflogen, um dem Postmann Beine zu machen

      gaaaanz herzliche Grüße und bin doch sehr gespannt was du zum Gamuppel meinst, wenn du ihn dann einmal wirklich kennengerlent hast

      u.

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  3. 3. September – 15. Tag

    Tiefe dunkle Wolken, mittlerer Wind, 15 Grad, 5 Minuten Sonne, 13,5 mm Niederschlag.

    Der vierte Tag mit diesem Wetter. Immer dunkel, regnerisch, kühl. Ohne Ofen nichts zu machen. Nur Weicheier lassen sich vom Wetter beeindrucken. Dummer Spruch. Mir reicht es. Mal wieder den Liegestuhl rausholen und auf der Terrasse sitzen. Wird schon werden, irgendwann ist das Mistwetter zu Ende.

    Vormittags Holz klein gemacht und unters Schuppendach geschleppt, Mittags Bohnensuppe für zwei Tage gekocht. Nachmittags was gelesen. Immer zum Fenster rausgucken und Ausschau nach einer Wolkenlücke halten ist auch nichts. Buch war mir zu fantasymäßig, außerdem englisch, ist mir zu mühsam. Muss unbedingt dran denken, mir das nächstemal was Vernünftiges zu lesen aus Deutschland mitzubringen.

    Aus Langeweile ein Stück aus dem Buch übersetzt:

    “Dunkle Wolken sind aufgezogen. Die Sonne wirft einen letzten Blick auf Mutter Erde. Unser Schicksal nimmt seinen Lauf. Die Wetterpropheten haben es gesagt. Unwetter werden über uns hereinbrechen.”

    “Mutter Erde”, “Schicksal”, “Wetterpropheten”, “Unwetter”, drunter tun dies nicht in solchen Romanen. Wie wär’s mit: “Eine Wolkenwand zieht durch, könnte auch ein Gewitter geben.”

    Und dann: “Thor wird seinen Hammer schwingen, gewaltige Funken werden uns vom Amboss der Asen entgegengeschleudert und das Grollen und Donnern der erzürnten Götter wird die Luft erfüllen und uns in Angst und Schrecken versetzen. Die Schleusen der himmlischen Staubecken werden sich öffnen und Platzregen, Hagel und allerlei himmlischen Unrat über uns ergießen.” Da geht es aber ab. Könnte sich ein Hollywood-Regisseur nicht besser ausdenken. Da gruseln sich die gelangweilten Kinobesucher schön, wenn die Welt untergeht. So ein Weltuntergang ist kaum zu toppen. Dazu eine riesige Wunderkerze am Himmel. Technologisch waren die alten Germanengötter mächtig auf Zack, die hatten Staubecken. Habe das Wort nachgeschlagen, weil ich es nicht glauben konnte. Ein Staubecken voll mit “himmlischem Unrat”, wörtlich übersetzt “himmlischer Müll”. Diese unerzogenen Götter! Kippen ihren Müll einfach auf die Erde!
    “Rettet Euch auf die Berge! Vom Blitz erschlagen zu werden ist kurzweiliger als in dreckigen Fluten gen Hel gespült zu werden.” Wieder nachgeschlagen. “Diverting” heißt kurzweilig. Vom Blitz erschlagen werden geht schneller, das spricht dafür. Im Dreckwasser zur Hölle schwimmen kann sich lange hinziehen, ein beschissenes Ende, aber bestimmt nicht langweilig, sondern kurzweilig.

    Egal. Blöde Bücher lesen und übersetzen aus Langeweile. Schluss damit. Muss anders werden. Morgen ist die Stegreparatur dran, ob mit oder ohne Sonne. Nur Weicheier lassen sich vom Wetter beeindrucken.

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    • Oh Martin, was für eine feine Geschichte. Ja, du steigerst dich, ich bin gespannt auf die Stegfolgerung. 😉
      Das Wetter was du beschreibst hatte ich tagelang in Norge im Mai, du hast es wunderbar realistisch geschildert.
      Ich mag Wetter. Bin ich ein Weichei? Mag sein. Ich size gerne vorm Kamin, finde es urgemütlich drinnen zu sein, wenn es draußen tobt.
      Ich mag Wind, Wellen, Wasser – vorausgesetzt ich habe Wellis und Wjacke. Tone sagte, als ich in Norge meinte, “wenn das Wetter mitspielt, könnten wir dies und jendes machen…”
      “Nee, du hast zu lange im Ausland gelebt. Wir können hier keine Termine abhängig vom Wetter machen. Wir kommen zu nichst, wenn das Wetter eine so große Rolle im Leben bekommt. Wir planen, machen und nehmen das Wetter wie es kommt. Das passt schon.”

      Da ist was dran. Unsere geplante Reise nach Sissinghurst in Kent letzen Monat fand nicht statt wegen Dauerregen und so. Weil ich den schönsten Garten Englands bei Sonnenschein bewandern möchte, mit Fotoapparat und überhaupt.
      Dabei hat Martin gerade bewiesen wie schön die Natur ist, auch ohne Sonne:
      http://martinhaeusler.blogspot.de/ “Wieder keine Regenbilder”

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  4. Gespentsiche magischschöne Bilder, nur fröstelt es mich dabei. Es verlockt mich absolut nicht.
    Ich gestehe: Ich bin ein Weichei und lasse mich vom Wetter beindrucken. Dann doch lieber Fantasyroman (aber bitte auf deutsch *g*) und Kuscheldecke, statt rausschauen oder gar rausgehen. *bibber
    Schöne Geschichte zu den Bildern.

    Liebe Grüße, Szintilla

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  5. In der Nacht hatten hässliche Trolle mit Hilfe von Thor durch ihr Getrommele die Fluten über die 9.5 Marke steigen lassen. Wasser überall, in den Marschen, wo diese blöden übermenschlichen Götter ihren schleimigen Abfall entsorgten, obwohl in den sumpfigen Löchern Grendel und seine Großmutter leben. Aber die mächtigen Wassergeister, Freunde des menschenfressenden Grendel Clans, ließen sich das keineswegs gefallen. Mit einem großem Plopp zogen sie mit der Ebbe göttlichen Unrat weit aufs Meer hinaus, hinaus zu diesem Ost-Grönlandstrom, dem alles vernichtenden Malstrom.

    Das hat er in der Nacht geträumt, was ihm erst einfiel, als er am Morgen beim Zähneputzen über sein Land schaute, auf dem der blaugraue Himmel bleiern lastete. Heute musste der Steg reparierte werden, erinnerte er sich. Sollte er erst vorher bloggen, überlegte er, darauf hoffen, dass die Sonne die Wolken verbrennt? Aber war heute nicht der ideale Tag Thors Hammer zu schwingen? Er musste grinsen, jetzt hatte er sich doch glatt der Gedankenwelt dieses pseudo-germanischen Romans angenähert. Aber seinen Vorschlaghammer hatte er doch schon zuvor Thors Hammer genannt, komisch, obwohl Thors Hammer für ihn auch sexuelle Anklänge besaß. Das lag wahrscheinlich jedoch nur daran, dass seine Bestgeliebte abgefahren war und er dazu noch diesen aufgeilenden Roman von Grey abends im Bett las. Und die Trolle waren mit ihren Zauberstäben ins Meer gesprungen, ja, so kam er sich vor.

    Beim Frühstück dachte er darüber nach, ob man wohl im Boot durch den Blitz erschlagen werden könnte. “Nix Thors Strafe oder Gnade!”, sagte er sich, “einfach zu viel Strom und Mensch am falschen Ort.”

    Den Vorschlaghammer, die Jesusnägel, wie er lange Nägel zu nennen pflegte, Bügelsäge, Hammer und Zange, Zwingen und Schrauben packte er in seine rostige Schubkarre, wobei er stes nach oben schaute, diesen Wolken nicht so recht traute. Würden sie Sonne oder Regen bringen?
    “Bloß keinen Regen!”, sagte er still vor sich hin, eine Angewoihnheit, die angenommen hatte, seitdem er alleine lebte. Wenn schon kein anderer mit ihm sprach, dann sprach er eben mit sich selbst. “Der Alleinunterhalter”, so nannte er sich nach einem Buch von Saabye Christensen, das ihn so ein Intellektueller in England in seinem Blog empfohlen hatte.

    Als er die Schubkarre quietschend durch die engen efeubewachsenen Lokes schob, lichteten sich die Wolken über den Bergen des Landes. Ein Lichtstrahl fiel auf seinen Steg, an dem die nächtliche Flut zerstörend genagt hatte. Er dachte über dieses pseudo-germanische Buch nach, die alten Germanen, wirklich keine Weicheier, ja, wie die Engländer fiel ihm ein. Die gehen doch bei wolkigem Himmel, Wind und Sprühregen in T-Shirt und Röckchen oder kurzen Höschen, die ihre Tattoos freilich fein zur Geltung bringen. Er erinnerte sich, wie er vorgestern ein Paar quasi nackt am Strand hat fummeln sehen. Nein, er hält sich keineswegs für einen Voyeur wie dieser bebrillte weißhaarige Buchhändler im Dorf, er wollte nur nachschauen, ob die “goospimpels” hatten, ach ja, Gändehaut nennen es die Deutschen. Aber nichts, gar nichts!

    Wieder verdunkelten tief hereinziehende Wolken von der See das kleine Dorf am Meer. Aber was soll`s, als er den schweren Hammer schwang, wurde selbst ihm so warm, dass er sich sein sweat shirt vom Leibe riss und die kühlende Feuchte der Luft seine Haut liebkoste. Die Klarheit der Kälte ließ ihn zuschlagen, die Pfähle in den feuchten Schlick treibend, der jetzt von einem Lichtstrahl aus einer Wolkenlücke gnadenlos glitzernd beleuchtet wurde.

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  6. Hallo Dina,
    also von dunkelblau kann ich wenig berichten – hoechstens die Farbe des wolkenlosen Himmels, wenn man den waehrend der Mittagszeit direkt nach oben aufnehmen wuerde – sollte ich mal machen.
    Du wohnst also in Norwegen – ziehen eigentlich viele Deutsche nach Norwegen? Die eine sehr nette juengere Frau, die eine Nachbarin meiner Tante im Odenwald war, zog damals mit ihrem Mann nach Norwegen. Kann mich aber nicht mehr daran erinnern, warum. Vielleicht hatte es etwas mit seinem Beruf zu tun. Ich fand es etwas ungewoehnlich noch weiter noerdlich zu ziehen.

    Beeindruckend die beiden Bilder oder sollte ich sagen erfrischend? Bei uns knallte die Sonne gnadenlos runter und 40 Grad Celsius im Schatten sind zumindest nachmittags keine Seltenheit. Ohne Klimaanlage wuerden wir ganz schoen leiden – ob wir Weicheier sind weiss ich nicht. Aber alt sind wir in der Zwischenzeit jedenfalls und da ist man wetterempfindlicher.
    Liebe Gruesse aus Nordwest Arkansas, Karl-Heinz

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    • Lieber Karl-Heinz
      herzlichen Dank für den Besuch!
      Well, ich komme aus Norwegen und bin regelmässig in der Heimat, wohne in D-Bonn, verbringe viel Zeit in UK-Norfolk oder sonstwo. So schaut’s aus.:-)

      Ja, das kann ich bestätigen; viele Deutsche wohnen, arbeiten, leben in Norwegen.
      Hohe Lebensqualität, Arbeit genug, gute Gehälter etc.

      Liebe Grüße nach Arkansas – du bist der erste, der ich in Arkansas “kenne”.
      🙂

      Dina

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  7. So, bin auch wieder an Bord. Vielen Dank für die Möglichkeit eines Gastbeitrages bei Dir. Auch an Klausbernd einen lieben Gruß und Dank für den Text. Vielen lieben Dank, dass euch die Bilder so gut gefallen. Ich sehe sie mir auch immer wieder gerne an und erinnere mich dann an den Zeitpunkt der Aufnahme. Herrlich sowas. 🙂
    Liebe Grüße allesistgut

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