Ursus maritimus – Nanuk!

Einst lebte ein Inuitmädchen, das mit einem Jäger verbunden wurde. Sie sorgte gewissenhaft für seine Stiefel und Kleidung und er brachte das Fleisch nach Hause. Wie alle Mädchen sehnte sie sich nach Abwechslung in der Liebe. So geschah es, dass sie sich einen Eisbären als Liebhaber wählte. Das machte wenig Schwierigkeiten, da die Geschlechtsteile von Eisbär und Menschen sich bekanntlich ähneln. Eine Bedingung stellte jedoch ihr mächtiger Liebhaber: sie darf niemals ihrem Jäger von seinem Versteck erzählen. So ging es einige Jahre. Das Mädchen lag des Nachts bei ihrem Jäger und wenn dieser zur Jagd mit dem Schlitten ausfuhr, besuchte sie ihren tierischen Geliebten. Wie so häufig in Ost-Grönland wurde eines Jahres die Gegend vom schlimmen Wetter und damit von einer Hungersnot heimgesucht. Man kaute das Leder seiner Stiefel und Riemen und wurde dennoch nicht satt. Als eines Nachts das Mädchen bei ihrem abgemagert Jäger lag, flüsterte sie ihm das Versteck ihres Liebhabers zärtlich ins Ohr. Der Bär hörte dies in seiner Höhle. Sofort machte er sich wütend auf über das Eis zu der Jagdhütte. Dort angelangt, hebt er seine Tatzen, um sich gewaltsam Eintritt in die Hütte zu verschaffen. Als er jedoch den Atem des Mädchens hörte, wendete er sich ab, um traurig seine einsame Reise über das Eis anzutreten.

(nacherzählt von Klausbernd Vollmar)

© all Photos: Roy Mangersnes,  WildPhoto, Norway:

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Der riesige weiße Eisbär ist untrennbar mit den Eiswüsten der Arktis verbunden. Als oberstes Glied der Nahrungskette im Nordpolargebiet gilt er als dessen König. Bei den Inuit wird er verehrt, seine Tötung bringt großes Ansehen. Er gab der Arktis ihren Namen und ist das Wappentier Grönlands, obwohl es heute wahrscheinlicher ist, Eisbären auf Svalbard (Spitzbergen) zu sehen.

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Eisbären symbolisieren die gefährliche, starke und wilde Natur. Willem Barents, mit dem zum Ende des 16. Jh. die moderne Arktisforschung begann, beschrieb erstmalig, wie zwei seiner Matrosen vom Eisbär gefressen wurden. Es ist die männliche Stärke, die die arktischen Völker so faszinierte, dass in einigen ihrer alten Geschichten, Inuitmädchen sich Eisbären als Liebhaber nehmen. Das Verhalten von Eisbären ähnelt ja auch dem der Menschen: Er zeigt Neugier und Aggression. Er jagt wie die Inuit Robben mit einem Sichtschutz und großer Geduld, er lenkt seine Beutetiere durch List ab und baut Höhlen nach dem Prinzip des Iglus. Der Mensch wird vom Eisbär angezogen wie dieser vom Menschen. Was wir befürchten, das ziehen wir fasziniert an. Freud nannte das „Angstlust“.

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Trotz aller Anziehung gilt der Eisbär als das höchst entwickelte Raubtier. Er ist mindestens sechsmal schwerer als ein Mensch und kann fünfmal so schnell laufen. Mit dem Ruf „Nanuk!“ (Eisbär) kann man selbst einen Inuk zum Rennen bringen.

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Dem Eisbären gegenüber stand im 19. und zu Beginn des 20. Jhs. der vom viktorianischen Geist erzogene Macho-Entdecker, der Mensch, der zum Sieger geboren ist. Ehre ist für ihn ein Produkt der Kühnheit – oder wäre nicht „Verwegenheit“ treffender? -, eine Haltung, die noch bei Ernest Hemingway nachwirkte. Der Mann bewährt sich angesichts tödlicher Gefahr, die er zu seinem Heldentum braucht. Nansen war keine Ausnahme, wenn er Eisbären, die als „wandernde Lebensmitteldepots in der Arktis“ bezeichnete, erschoss, wo er sie traf. Aber es gab auch vergebliche Versuche, Eisbären zu domestizieren. Roald Amundsen war nach seinem Treffen mit Carl Hagenbeck auf die Idee gekommen, Eisbären als Zugtiere für die Schlitten zu benutzen. Allerdings chloroformierte der Bezwinger beider Pole seinen zu sich genommenen kleinen Eisbären bereits nach kurzer Zeit. Auch Payers Männer fingen um 1870 auf dem von ihnen entdeckten Franz-Josef-Land zwei junge Eisbären, die sie vergeblich zum Schlittendienst abrichten wollten. Insofern steht der Eisbär für die wilde Natur, die sich der Mensch nicht unterwerfen kann – und auch nicht soll, da er damit das Wilde in sich absterben ließe. Im Grunde zeigt uns das Inuitmädchen der alten Geschichten, dass wir die wilde Natur in uns aufnehmen und nicht abtöten müssen.

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Trotz seiner Niedlichkeit, ist und bleibt der Ursus maritimus gefährlich. Wir sehen an ihm deutlich ein Thema der Weltliteratur (z.B. in „Lolita“ gestaltet), dass nämlich das Niedliche stets gefährlich ist. So ist es verständlich, dass Teddybären, die als Kuscheltiere dienen, selten weiß sind.

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Heute gilt der Eisbär als Symbol der von der Klimaerwärmung bedrohten Tiere und des Umweltschutzes. Wegen des abtauenden Eises in den letzten zwanzig Jahren werden die Eisbären zunehmend leichter. Die Bärenbabys werden schwächer. Als letztes Glied der Nahrungskette werden diese Bären zudem von Industriegiften des Südens wie Schwermetallen und organischen Giften belastet. So kann man die Medienkarriere Knuts als einen Ausdruck unseres schlechten Gewissens ansehen.

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Wer heute einen Eisbär erschießt, ist schuldig, bis er seine Unschuld beweisen kann. Das ist neu. Weyprecht, Nansen, Amundsen, & Co versuchten jeden Eisbären zu erlegen, auf den sie – meist durch ihre Hunde – aufmerksam wurden. Sie liebten frischen Bärenschinken. Am trichinösen Fleisch eines Eisbären oder seiner von Vitamin A verseuchten Leber starb jedoch mancher Polarreisende, wie der polbesessene schwedische Ballonfahrer Salomon Andrée mit seinen beiden Gefährten dem Fotografen Nils Strindberg, eine Neffe des schwedischen Dramatikers August Strindberg, und Knut Frænkel. Ihre Reise stellten schwedische Zeitungen im Stil eines Abenteuers von Jules Verne schon im Vorfeld vor. Realistisch beschrieb Per Olof Sundman dieses Abenteuer in seinem lesenswerten Roman „Ingenieur Andrées Luftfahrt“, den Lars Gustafsson als eigenwillig behavioristisch charakterisierte und als dem Stil Hemingways verwandt empfand (dem ich nicht zustimme).

© Text: Klausbernd Vollmar, England

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© Photos: Roy Mangersnes, Norway

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er profesjonell naturfotograf  bosatt i Sandnes i Rogaland. Roy er leder i Norske Naturfotografer, er ambassadør for verdens ledende kameramerke Nikon og regnes blant de mest innflytelsesrike naturfotografene i Norge i dag. Han har rukket å gi ut tre bøker og har å blitt premiert i flere store internasjonale konkurranser, inkludert BBC Wildlife Photographer of the Year 2010 og i 2011, samt Årets Europeiske Naturfotograf (GDT) 2010 og 2009 samt Nature Best (USA) i 2012. I 2011 ble Roy mestvinnende fotograf i Nordic Nature Photo Contest med tre kategori seiere i tillegg til to premierte bilder. Roy har hele verden som sitt arbeidsfelt, og bilder blir publisert i tidskrifter og bøker i inn- og utland. Han er i tillegg en habil foredragsholder som har forelest på flere større internasjonale fotofestivaler. Sammen med Ole Jørgen Liodden driver Roy foto-reiseselskapet WildPhoto Travel AS. Selskapet spesialiserer seg på fotoreiser til verdens mest spennende destinasjoner.

Filosofi:

For meg handler fotografering om mye mer enn å glede seg selv. At man selv er fornøyd med et bilde er selvsagt viktig, men ofte knytter det seg en opplevelse bak bildene som forsterker det inntrykket fotografen sitter igjen med. Det som skiller et godt bilde fra et mindre godt bilde er om denne opplevelsen blir formildet til en betrakter. I så tilfelle har man tatt et godt bilde og kan klappe seg på skulderen. Et bra bilde må ha et budskap og/eller vekke en reaksjon hos betrakteren. Om man i tillegg har tatt et bilde som blir husket, da har man virkelig tatt et godt bilde. Jeg er veldig opptatt av innhold og budskap i bildene mine og ser på kamera som et svært kraftfullt våpen om det brukes riktig. Et bilde kan si mer enn tusen ord.

Bli med på fotoreise: www.wildphoto.com

Følg bloggen på www.roywildphoto.blogspot.com

Bli fan på Facebook: http://www.facebook.com/pages/WildPhoto/308813734506

WildPhoto is run by Roy Mangersnes (1978), a professional nature photographer living in Sandnes, southwestern Norway. Roy is part of the Nikon Norway team and is considered among the most influential nature photographers in Norway today. He has published three books, as well as won several national and international awards including BBC Wildlife Photographer of the Year 2010 and 2011, and also European Wildlife Photographer of the Year (GDT) 2010 and 2009. His latest achievements have been in Nordic Nature Photo Contest were he won three categories and had two awarded images in 2011. Roy is working around the world and his images are being published in magazines and books all over. He is also an experienced presenter and has been displaying his work at several international photo festivals.

Philosophy; “For me nature photography is not all about pleasing my own need to create. Of course being happy with a picture is very important, but very often there is a story behind it that needs to be told. What separates a good image from the rest is when this story is being told to the viewer. If I succeed in telling the story I will be happy. A really good image needs to tell a story, and at best create a response from the receiver. If the image is living through the receiver, and not forgotten, I have really taken a good picture. I am always aware of the message sent through my photography, and consider my camera a very powerful weapon if used correctly. One picture tells more than a thousand words.

Check out www.wildphoto.no for galleries and search www.naturepl.com and www.scanpix.no for stock photos.

100 thoughts

    • Thank you Rhythm!
      A big wuff for you and please say hello to your mum and the one with the goodies. I hope you’re well behaving a get plenty. 🙂

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    • You are very welcome. I love Svalbard and the High Arctic very much – the “coolest place on earth” 😉
      All the best
      Klausbernd

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  1. Text und Fotos gefallen mir ausgesprochen gut!
    “Der Mann bewährt sich angesichts tödlicher Gefahr, die er zu seinem Heldentum braucht.” schreibt Klausbernd. Ich habe gestern “Life of Pi” im Kino gesehen und genau dieses Thema griff der Kanadier Yann Martel in seinem gleichnamigen Buch auf.
    Bei aller Kultivierung sind bestimmte Mysterien und Instinkte (?) über die Jahrtausende erhalten geblieben.

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    • Aaaah, du hast schon “Schiffbruch mit Tiger” gesehen, war’s schön? Das Buch habe ich gelesen, möchte auch den *Film sehen.

      Ich finde auch, dass Roy und Klausbernd sich große Mühe gemacht haben, das Wesenhafte des Eisbäres vorzustellen Wir sahen gestern eine großartige Filmdoku über das bedrohte Leben der Eisbären, die haben es zunehmend schwerer, leider.

      *Lagottocattleya hat eine schwedische Rezension geschrieben:
      http://lagottocattleya.wordpress.com/2012/12/27/en-magisk-berattelse/#comment-1766

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    • Liebe Diana, nun sitze ich immer noch vor der Kiste und wollte doch schon längst schlafen, aber so habe ich von euch noch zwei Kommentare entdeckt, die ich noch gar nicht beantwortet habe 🙂
      Der Film hat mich sehr beeindruckt vor allem die neue 3D TeChnik. Die Regisseure müssen ja völlig umdenken.ich denke er wird dir gewiss Freude bereiten.
      Nun wünsche ich dir gute Besserung von deiner Tropfnase ich sende dir taschentücher durchs Netz, sei lieb gepresst von Susanne

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    • Liebe Susanne,
      ich bin arktisverzaubert und das hängt auch damit zusammen, dass ich als Kind mit Geschichten von Nansen, Amundsen, Scott, Nordenskjöld und Konsorten groß geworden bin. So ist die Arktis “the land of the heroes” für mich. Ich kann gar nicht anders als mit heldenhaften Gefühlen das Eis betreten. Naja und zumindest auf dem Svalbard Archipel ist der Eisbär nicht die einzige tödliche Gefahr, dass Schollen kippen, brechen, man auf ihnen abdriftet und andere feine Todesarten lauern auf den Unvorsichtigen. Aber all das macht dieses Arktis-Gefühl aus und spricht wohl in mir einen Eroberer- und Jäger-Instinkt an. So erlebe ich mich atemberaubend männlich 😉 und Jahrtausende zurückversetzt.
      Ganz liebe Grüße
      Klausbernd 🙂

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    • Lieber Klausbernd. Ja so ist das mit den Sammler und Jäger Instiinkt. Wenn ich von unterwegs viele Steine, Zweige und Muscheln mitbringe , berufe ich mich auch darauf.
      Aber die Arktis sieht wirklich traumhaft aus. So viele tolle Weisstoene… LG Susanne

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    • Ich denke, das die Kultivierung es nicht geschafft hat Mysterien und Instinkte der Menschen ganz zu verbannen. Wir können Bilder hinter den Bildern enträtseln. Wir können die Beweggründe von Menschen verstehen, die viele Jahre, Kilometer oder beides von uns entfernt sind. Neben dem notwendigen Handwerkszeug, das wir lernen, sind es die Reste unserer Instinkte und überlieferte Mysterien, die uns das ermöglichen. Ich glaube das. Wenn ich die kleinen Kinder aus verschiedenen Nationen betrachte, sehe ich, wie sie anfangs alle gleich sind.
      Das Buch ‘Schiffbruch mit Tiger’ habe ich gelesen – http://wp.me/phP8W-Ir -. Ich will den Film in jedem Fall auch noch sehen.

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  2. Ob die Zahl der Eisbären trotz der erwähnten Schwierigkeiten zu- oder abnimmt, ist übrigens völlig unsicher. Für die Zeit vor 1980 existieren nur ganz grobe Schätzungen über die Zahl der Eisbären, danach wird die Datenlage etwas besser, aber die Wissenschaftler streiten immer noch, wie man die Zahl der Eisbären überhaupt feststellen soll. Man geht von 20.000 – 25.000 Tieren aus. Wenn die Eisbären weniger werden, dann mögen Klima und Umwelt eine Rolle spielen. Man darf aber nie vergessen, dass Eisbären bis auf den heutigen Tag legal und illegal gejagt werden. So werden allein in Kanada pro Jahr mindestens 1000 Tiere erlegt, davon 750 legal. Norwegen ist das einzige Land, das die Eisbärenjagd völlig verboten hat, in Russland und Grönland wird weiter gejagt.

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    • Wir sahen gestern eine grandiose Naturdokumentation über das Tierleben im Eis. Mehr als ein Drittel aller neugeborenen Eisbären sterben relativ früh, auch letztendlich eine Konsequenz der im Artikel genannten Bedingungen.

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    • Lieber Martin,
      auf Grönland und dem Svalbard-Archipel, das ja zu Norwegen gehört, dürfen grundsätzlich keine Eisbären gejagt werden. Allerdings gibt es zwei Ausnahmen: Eisbären, die einen Menschen angriffen haben, werden vom Staat erschossen, und Grönländer bekommen eine relativ kleine Abschussquote. Da man Eisbärfelle weder aus Grönland und Svalbard exportieren noch in viele andere Länder importieren darf, gibt es sehr wenige illegale Abschüsse. Es ist etwas absurd, aber wer einen Eisbären erschießt, muss beweisen, dass er angegriffen worden ist. Solche Angriffe, die häufig für den Menschen tödlich enden, kommen auf dem Spitzbergen-Archipel relativ häufig vor.
      Aber du hast recht, besonders in der kanadischen und wohl auch in der russischen Arktis sieht es anders aus.
      Liebe Grüße
      Klausbernd

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  3. Was für eine wundervolle Geschichte.Ich sehe mir in letzter Zeit gerne Dokumentationen über Alaska und Kanada an, wie passend. Schön ist es, wenn man bei vorüberziehenden Bildern mit Kerzenlicht im warmen Zuhause vor dem TV sitzt und träumt. Von der Ferne, vom Polarlicht und von dieser atemberaubenden Schönheit der Natur. Die Fotos von Roy sind wunderschön, besonders das Erste.

    Viele liebe Grüße an euch alle,
    Tanja

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    • Liebe Tanja,

      das erste Bild finde ich besonders schön, deswegen steht es auch an erster Stelle. 🙂
      Gestern sahen wir einen Film über das Tierleben im Eis, (bis zu -60°) – ich war auch froh und fand es total gemütlich vor dem Kamin zu hocken. 🙂

      Liebe grüße zurück an alle
      Dina

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    • Liebe Tanja,
      herzlichen Dank für dein Lob.
      Da bin ich wie du, den Polarbär sehe ich am liebsten auf Fotos oder von großer Ferne aus.
      Liebe Grüße
      Klausbernd

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    • Welch eine riesengroße Überraschung dich hier zu lesen, darüber sind wir alle jetzt hocherfreut! 🙂
      Wir haben gestern deinen Süß-Saur eingelegten Salat gegessen, so lecker!
      Siri und Selma haben mit ihren kleinen Feenmündchen jeden, noch so klitzekleinen, Schnipsel in der Schüssel weggeputzt. Danke von uns 4.
      🙂 🙂 🙂 🙂

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    • Danke liebe Kräuterfee Christine 🙂
      Näher kommt er einem besser auch nicht!
      Ganz liebe Grüße aus Cley
      Klausbernd und seine Buchfeen Siri & Selma

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  4. Vielen Dank, dass dem Nanuk dieser schöne Bericht gewidmet ist. Ich hoffe nicht, dass ich noch erleben muss, wenn es heisst, dass der letzte Eisbär gestorben ist. Was durch die Klimaerwärmung passiert, ist eine Tragödie.

    LG buechermaniac

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  5. Wunderschöne Bilder und ein interessanter Text.
    Er erinnert mich an das Märchen “Der weiße Bär” und den Film “Der Eisbärenkönig” . Eisbärenfotos sind immer wieder schön, knuddelig, majestätisch, machtvoll und vor allem anrührend.

    Das erste Foto ist auch mein Favorit.

    Liebe Grüße, Szintilla

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    • Liebe Szintilla,
      Eisbärenfotos sind gar nicht so leicht zu schießen. Erstens benötigt man ziemlich teure Objektive und zum zweiten Mut. Die meisten Eisbären sind im Sommer hungrig und greifen unaufhaltsam an.
      Liebe Grüße
      Klausbernd

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  6. Lieber Klausbernd, liebe Dina,

    was für ein wunderschöner Bericht und wieder einmal sooo tolle Fotos!
    Dass der Penis des Eisbären dem des Menschenmannes ähnlich sein soll, das wusste ich allerdings nicht …
    dieser Bericht passt sehr gut zu dem Buch das ich gerade lese:
    Christiane Ritter: eine Frau erlebt die Polarnacht.
    Frau Ritter folgte ihrem Mann nach Spitzbergen, der, einmal dort, aufgrund einer Expedition, angekommen, nicht mehr zurück wollte und zunächst zwei Jahre alleine dort oben überwinterte, bis seine Frau sich entschloss ein Jahr mit ihm auf Spitzbergen zu verbringen.
    Und natürlich spielt auch hier der Eisbär eine wichtige Rolle, dient er doch der Vitaminzufuhr. Dass seine Leber giftig war, das haben sie schon gewusst. Sie beschreibt, dass der Eisbär, warum ist ihnen ein Rätsel, immer zuerst die aus dem Schnee herausragenden Schornsteine abhaut. Man muss sich nun sehr primitive Hütten vorstellen, keine geräumigen Cottages …

    Das Buch ist ein Tatsachenroman. 1934 fuhr Frau Ritter von Europa mit dem Schiff nach Spitzbergen. Ehrlich spiegelt sie ihre anfängliche Irritation der fehlenden Zivilisation, die später in Faszination umschlägt. Außerdem ist das Buch mit wunderschönen Federzeichnungen und Aquarellen von ihr illustriert. Ich kanns nur empfehlen.

    herzliche Grüße an euch beide und an die Buchfeen
    Ulli vom sonnigwarmen Berg, die nun weiter wienern geht … die Sonne bringts an den Tag, aber keine Bange, ich war heute schon mehrmals vor der Türe 😉

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    • Liebe Frau Blau,
      super, dass du Christiane Ritters Buch hier empfiehlst. Seit meiner Kindheit habe ich es immer wieder gelesen und finde dennoch stets wieder gut zu lesen. Ja, dass die Eisenbärenleber Vitamin-A verseucht ist, hat, glaube ich, schon Nansen verbreitet und war seit Andrées Polarexpedition offensichtlich.
      Dir scheint dieses Buch genauso gut zu gefallen wie mir. Es ist bald wieder dran, gelesen zu werden. Große Bücherehre ist es, von mir in regelmäßigen Abständen wiedergelesen zu werden.
      Liebe Grüße
      Klausbernd

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    • lieber Klausbernd,

      ich habe mir schon gedacht, dass du, als alter Arktisfan, das Buch kennst und war gespannt was du dazu schreibst. Freut mich, dass es zu den Büchern gehört, die du schon mehrmals gelesen hast. Ich werde es bestimmt auch noch einmal lesen. Was ich aber wirklich noch einmal lesen möchte ich das Buch über die Shakeltonexpedition, das hat mich sehr in seinen Bann gezogen. Er war so klug und ich fand es faszinierend wie er alle Männer durchgebracht hat UND die Fotos … ja, das waren noch Kerle- lach

      dir und Dina einen wunderbaren Abend
      Ulli im frisch geputzten glänzenden Stübchen hockend – das hat was! 🙂

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    • @ Frau Blau
      Herzlichen Dank für deinen feinen Kommentar.
      Christiane Ritters Buch ich vor langer Zeit verschlungen, ich freue mich sehr, dass du Gefallen daran findest. Meine große Eisbibliothek kann zwar nicht mit Klausbernds riesige Eisecke mithalten, aber Frau Ritters Erlebnisse empfehle ich immer wieder gerne. Wie auch ein Buch von 1943, von einem dänischen Arzt:
      Aage Gilberg: “Mit Lisbet nach Thule”
      Hochzeitsreise zu den ganz guten Menschen in Grönland.

      Liebe Grüße zu dir aus dem heute wunderbar sonnigen Norfolk. Gartenarbeit steht jetzt an, dann eine Runde durchs kleine Dorf und dann gehen wir zu viert in der Küche um alles für unsere Gäste heute Abend vorzubereiten. Toll, wenn man geflügelte Hilfe bekommt sage ich dir. Klausbernd und ich können nicht so elegant den Kochlöffel schwingen wie du, leider, leider…. 🙂
      Dina

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    • danke Martin, den Film schaue ich später, aber die Bilder sind schon einmal beeindruckend. Puh … in dem Kasten zu sitzen und in ein solch weit aufgerissenes Maul zu schauen, das lässt mich erbeben.
      Eisbären sind Raubtiere und das sollte man einfach nie vergessen. Ich fand sie noch nie “süß”, aber faszinierend, wie Braunbären und Grizzlys auch.
      Eigentlich schon seltsam, dass sie zum Kuscheltier number one avancierten …

      auch dir einen schönen Abend
      herzlichst Ulli

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    • Danke für den Link, lieber Martin.
      Das sind überwältigende Aufnahmen, in jeder Hinsicht. Und trotzte spüre ich so etwas wie eine (leichte) Abneigung, wenn ich die “heroischen Aufnahmen” mit Sicherheitskäfig sehe. Als würde der Eisbär zum Zirkustier mutieren.

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  7. Das ist eine traurige, aber auch schöne Geschichte. Ich frage mich, was sie dem Jäger damit schenken wollte, als sie ihm vom Eisbären erzählte? Und ich frage mich, wovon der Eisbär abgehalten wurde, als er entschied, niemanden zu verletzen und fortzuziehen? Ein gebrochenes Herz vermutlich … Danke für diese fantastischen Bilder. ❤

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  8. Liebe Sherry,
    habe herzlichen Dank für deinen Kommentar.
    Was wolle die Inuk damit erreichen, als sie ihrem Mann vom Eisbären erzählte? Vielleicht wollte sie sich entlasten, da Geheimnisse stets belasten wie in unserer Literatur in Effi Briest und Madame Bovary gestaltet. Ja, der Eisbär litt an seinem gebrochenen Herzen – und so sind Eisbärenmänner Einzelgänger geworden.
    Liebe Grüße vom sonnigen Meer
    Klausbernd 🙂

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  9. There’s just something so spooky about them though isn’t there? As beautiful and intriguing as they are.

    Lovely post. Happy New year to you Dina, and Bernd Klaus, and Siri and Selma. I’ve been hibernating, like the polar bear’s darker cousins!

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    • We are kind of half hibernating and it`s Great!
      Thanks for your comment. Polar bears are the white shadow – quite a lot of white animals have this spooky quality like Moby Dick, the white shark and Nanuk.
      All the besat to you and happy painting
      Dina, the Bookfayries Siri und Selma and me
      Klausbernd 🙂

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  10. Es scheint eine Kontroverse unter den darauf spezialisierten Wissenschaftlern zu geben, ob die Zahl der Eisbären nicht in den letzten Jahren zugenommen hat. Die IUCN/SSC Polar Bear Specialist Group gibt auf ihrer offiziellen Website an, es gebe inzwischen wieder 22,600-32,000 Eisbären. Die gleiche Organisation hatte 2005 die Population auf 20.000 – 25.000 Tiere geschätzt und schon damals eine deutliche Vermehrung der Bestände konstatiert, vor allem wegen des Rückgangs der Jagd. Obwohl manche die Zahlen nicht glauben (und das Material der IUCN/SSC selbst widersprüchlich ist), scheint es nicht so zu sein, als ob der Eisbär nicht eine gute Zukunft vor sich hätte (Diskussion und Links hier: http://polarbearscience.com/2013/01/08/polar-bear-population-now-22600-32000-when-tallied-by-nation/) .

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    • Thank you very much 🙂
      We are happy that you liked our post
      Dina, Klausbernd and their Bookfayries Siri and Selma

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  11. War es eigentlich Zufall, dass die Geschichte in zeitlichem Zusammenhang mit der Diskussion um ein Sodomie-Verbot erschien? Titanic titelte übrigens nur beinahe: “Merkel verbietet Sodomie – Jetzt suchen ALLE Bauern Frau!” 😉

    Die Fotos sind natürlich erstklassig, fantastische Serie!

    Liebe Grüße
    ulli

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    • Liebe/r Ulli,
      ja, es ist ein Zufall, da ich hier in England nicht immer aktuelle Diskussionen in Deutschland mitbekomme. Aber es war wohl der Zeitgeist, der mich gerade diese Geschichte auswählen ließ. Die Vermenschlichung von Tieren ist bei den Inuit wie bei allen Naturvölkern normal. Wenn eine Inuk vom Sex mit einem Eisbär träumt, dann tritt ihr der Eisbär als Mann gegenüber. Die Grenzen zwischen Tier und Mensch verschwimmen oft in den Märchen der Inuit, wie ja in vielen europäischen Volksmärchen auch.
      Aber es ist nicht so, dass alle Inuit-Frauen nun einen Eisbären suchen 😉 Die Sendung “Inuk sucht Nanuk” gibt es im grönländischen TV noch nicht. Wäre vielleicht ein neues Format.
      Liebe Grüße vom stürmischen Meer
      Klausbernd

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  12. Ihr Lieben,

    ein faszinierender Bericht ..und nachdenkenswert die schön nacherzählte Geschichte – ja – die wilde Natur in uns aufnehmen und nicht töten, der Satz von dir, lieber Klausbernd, ist besonders hängengeblieben bei mir!

    Die Fotos sind absolut phantastisch 🙂

    Viele liebe Grüße zu Euch ..durch den Schnee 😉 Habt ein schönes restliches Wochenende,
    Ocean

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  13. Danke, liebe Ocean. Schick mal bitte etwas Schnee zu uns herüber. Schnee an der Küste gefällt besonders Siri und Selma soooo gut.
    Auch dir noch ein feines Wochenende
    Klausbernd und seine Buchfeen Siri und Selma

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    • Thanks for visiting and commenting. The pictures ae so great, they speak for themselves, don’t they? Sorry, about the monogerman text this time.

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    • Yes, the meditating icebear look just fine. 🙂
      Thanks for visiting, I’m glad you enjoyed the photos. Have a lovely time.
      Greetings to you from beautiful Cambridge
      Dina

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  14. Liebe Dina und Klausbernd, eigentlich ist zu diesem wunderschönen und interessanten Beitrag schon so viel Wahres gesagt worden, dass ich wahrscheinlich nichts mehr Neues anbringen kann. Ich weiss nur, dass ich mein Herz sehr auf der Seite der Eisbären/ Bären habe und mich auch frage, warum sie denn immer wieder abgeschossen werden. Ist es so, dass diese auch in den Lebensraum der Menschen eindringen oder ist es umgekehrt? Wir haben im Kanton Graubünden seit einiger Seit einen Bären und es wird nun dauernd darüber diskutiert, ob man ihn abschiessen sollte, weil er zu nah an Menschen herankommt und sie Angst haben. Auf jeden Fall vielen lieben Dank auch für die tollen Aufnahmen. Liebe Grüsse Martina

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    • Liebe Martina,
      danke für deinen Kommentar 🙂
      Warum wird der Eisbär abgeschossen? Grundsätzlich werden Eisbären nicht abgeschossen, es ist verboten. Wird dennoch einer abgeschossen, muss der, der geschossen hat, beweisen, dass es Notwehr war. Allerdings wird jeder Eisbär abgeschossen, der einen Menschen angegriffen hat, da er dann auf Menschenfleisch programmiert ist.
      Auf den Expeditionen, an denen ich teilnahm, wurde Bodenradar genutzt, um auf Eisbären aufmerksam zu machen, so dass man sich schnell zurückziehen kann. Allerdings muss man auch zugeben, dass die meisten Treffen von Mensch und Eisbär tödlich für den Menschen ausgehen. Der Eisbär ist das gefährlichste wilde Tier für den Menschen. Allerdings wird nicht gleich mir scharfer Munition geballert, sondern es werden Schreckschusspatronen benutzt.
      Für mein Gefühl werden Eisbären genügend geschützt. Heute herrscht die Devise “in dubio pro urso”. Ich schreibe hier über Svalbard und Grönland, wo es die meisten Eisbären gibt. Ich denke mir, in der kanadischen Arktis wird es nicht anders sein.
      Letztendlich stellt sich hier die Frage, wer hat Vorrang, das wilde Tier oder der Mensch? Ich gebe zu, dass ich für den Menschen votiere. Im Tierreich frisst auch der Stärkere den Schwächeren. Alles andere halte ich für eine weltfremde Romantik von Menschen, die naturfern leben, d.h. nicht mit gefährlichen Tieren konfrontiert werden.
      Liebe Grüße vom Meer
      Klausbernd

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    • Lieber Klausbernd, das ist wirklich lieb von dir, dass du dir die Zeit genommen hast, deinen Standpunkt so detailliert darzulegen. Ich hab ja auch grosses Verständnis dafür, was aber nicht ausschliesst, dass ich halt manchmal so meine Zweifel habe, was das richtige Verhalten der Menschen ist gegenüber der Natur. Cari saluti aus dem Tessin, wo wir englisches Wetter haben! Martina :// (Ich habe versucht ein lachendes Gesicht zu machen, weiss nicht, ob es klappt.)

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    • Aber hallo, liebe Martina, was heißt hier englisches Wetter? East-Anglia, wo ich wohne, gehört zu den Trockengebieten Europas und mild ist es hier auch mit einer Sonnenscheindauer, die Orten am Mittelmeer gleich kommt. Wir haben seit Tagen Sonnenschein, so dass ich kräftig im Garten arbeite, und gerade 9 Grad C.
      Ich wollte dir ein Like-it machen bei dem Artikel, den du mit Edge verlinkt hast. Es gelang mir nicht. Für mich ist das eine alltägliche Erfahrung wie Sprache das Denken formt. Wir forschten bereits zu Beginn der 80er Jahre darüber, als ich für das Goethe-Institut in Finnlandschweden unterrichtete. An der Ruhr-Uni Bochum forschte die Gruppe um Prof. Hörmann ebenfalls darüber. In dieser Arbeitsgruppe arbeitete ich über den Einfluss der Syntax aufs Denken. Naja, es liegt auf der Hand, warum im Deutschen die Dialektik und im Englischen der Positivismus entwickelt wurden.
      Aber hier sind wir ja beim Eisbären, sorry. So schnell noch etwas Arktisches: Die Grammatik von Inuktitut, die Lexigrafik und eine Vereinheitlichung der Sprache wurde von einem Deutschen geprägt!
      Liebe Grüße vom sonnigen Meer
      Klausbernd

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  17. Faszinierende Geschichte, die vom Inuitmädchen und seinem mächtigen Liebhaber und anregende Gedanken zum Verhältnis von Mensch und Natur! Ein Kommentar von Mick führte mich übrigens hierher. Der Weg hat sich gelohnt..:-)

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    • Liebe Pagophila,
      habe herzlichen Dank fürs Vorbeischauen 🙂
      Fast alle Inuit-Märchen (die Knut Rasmussen sammelte) sprechen dieses Verhältnis von Mensch und Natur an, da es ja so überwältigend in dieser Landschaft im Vordergrund steht.
      Es wär schön, kämst du wieder.
      Liebe Grüße von der Küste Nord Norfolks
      Klausbernd und Dina und unsere liebklugen Buchfeen Siri und Selma

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