“Die ständig sich ändernde Farbe des Meeres beschäftigt das Auge, beruhigt den Geist und vertieft das Denken. Nie gelang es mir, die Farbe des Meers in Wort oder Bild zu fassen. Ich wohne an der nordischen See. Stehe ich am Strand und schaue hinaus über die Wellen, könnte ich das polare Eisschelf sehen, wäre die Erde nicht rund, die Luft zu dicht und meine Augen zu schwach. Das, was man nicht sieht, zieht einen hinweg.”
Sinneswahrnehmungen beeinflussen unsere Gefühle, besonders die Farben. Wir verbinden Gefühle mit Farben. Gelb oder Rot würde man im Gegensatz zu Grau und Schwarz niemals mit depressiver Stimmung verbinden. Farben lösen unbewusste Reaktionen und Assoziationen aus. Kommt der Gestresste in einem roten Raum, wird er bald explodieren, in einer blauen Farbumgebung wird er ruhiger.
Unser Auge sieht aktiv, da es einer Meinung entsprechend sieht. Über jede Farbe besitzen wir eine Meinung, die abgerufen wird, wenn wir sie sehen. Bei Blau denkt man an Wasser und Himmel, bei Rot an Liebe und Wärme, bei Gelb an Licht und Kommunikation
Zur emotionalen Reaktion des Menschen auf Farben liegen viele Untersuchungen vor. Bei ihnen wandte man sich oft dem Phänomen der Lieblingsfarbe zu und fand heraus, dass die meisten Menschen Blau (38%), Rot (20%) und Grün (12%) bevorzugen, während sie Braun (2%), Violett (2%) und Orange (unter 1%) ablehnen. Ferner ergab sich, dass Blau beruhigt, Rot anregt und Gelb angsthemmend wirkt. Deswegen hat sich Vincent van Gogh während seiner Geistesverwirrung der Farbe Gelb zugewandt.
Positiv werden heute eher hellblaue als dunkelblaue Farbtöne betrachtet.
Blau ist als dunkelste Farbe der „farbige Stellvertreter der Finsternis“ (Goethe)
- es ist der Kältepol des Spektrums
- es besitzt eine große Farbreichweite (mischt man eine andere Farbe ein, behält Blau lange seinen Charakter)
- es zieht den Betrachter in die Farbfläche hinein und grenzt sich zu seiner Umgebung ab
Blau symbolisiert
- Nacht und Finsternis
- Wasser und Klarheit
- den Himmel und Maria als Himmelsgöttin
- Gefühl (Seele) und Sehnsucht (in der Romantik „die blaue Blume“ aus dem Romanfragment „Heinrich von Ofterdingen“ [Novalis]), da Blau den Blick nach innen zieht
- Weite und Ferne, da entfernt Liegendes durch atmosphärische Lichtbrechung einen Blauschleier aufweist und Meer und Himmel mit Weite assoziiert werden
- Treue in der volkstümlichen Symbolik, auch das Gediegene und Konservative (Signalfarbe vieler konservativen Parteien weltweit)
© Klausbernd Vollmar, Cley/Norfolk/UK 2011
Das war ein feiner Spaziergang vorgestern auf dem Coast Path, der auch in dem Roman “Die Ringe des Saturn” von W..G. Sebald beschrieben wird und “Poppyland” spielt auch hier, aber darum haben wir uns wenig gekümmert und stattdessen in Sheringham ein Eis vom Leckersten gegessen.
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Hallo Dina, die untere Aufnahme mit dem hellen Meer gefällt mir sehr – nicht nur, aber ein bisschen auch deshalb, weil es hier (Ffm) heute ziemlich warm ist. Es hilft wohl wenig, wenn ich meine Stirn zum Kühlen an den Monitor lege, oder? Liebe Grüße – Samtmut
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Liebe Samtmut, Stirn am Monitor, sieh Dich vor, bringt Flecken mit Fett, Bild ist weg! Nicht verzweifeln, hier gibt’s auch Eis und viel kaltes Weiß für kühlen Kopf, folge (klicke) den Amundsen, größter Sohn meiner Heimatstadt (Fredrikstad). Liebe Grüße mit einem kühlen Windhauch von der Küste Norfolks, Dina.
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Boooh, ist das blau, das letzte Bild!
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Yes, dear Mätes, blue as blue can be. Ein Phänomen, was ich hier häufiger beobachte. Kein Photoshophimmel:-) Die Natur, und dabei der Himmel am Abend im Besonderen, sieht in Natura wunderschön, farbenprächtig und beeindruckend aus. Die Fotos dagegen geben ein eher kitschig-fragwürdiges Bild ab. Liebe Grüße von der Küste, Dina
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